Spargruppen (VSLA)

Die vom SYC eingerichteten und betreuten Spargruppen ermöglichen Dorfeinwohner*innen ohne Zugang zu einem Bankkonto gemeinsam zu sparen. So sichern sich die beteiligten Familien auch gegenseitig ab. Die Mehrheit der Menschen im Saboba-Distrikt lebt von Subsistenzlandwirtschaft. Viele von ihnen haben keine Ersparnisse und sind gezwungen, unter ungünstigen Bedingungen Kredite aufzunehmen, wenn unerwartete Ausgaben auftreten. Deshalb hat das SYC sogenannte Dorf-Spar- und Kreditvereinigungen (Village Savings and Loans Associations) ins Leben gerufen.

Diese VSLA-Gruppen bestehen aus 20-30 Familien, die sich wöchentlich treffen, um Geld zu sparen. Jede Woche kann man Geld in die gemeinsame Kasse einzahlen, die in einer sicheren Metallbox aufbewahrt wird. Die Box sowie die verschiedenen Schlüssel, die zum Öffnen nötig sind, werden von verschiedenen Vertrauenspersonen verwahrt.

Die Gruppenmitglieder können Darlehen aus den Ersparnissen der Gruppe aufnehmen, wobei die Bedingungen von der Gruppe selbst festgelegt werden. Diese Darlehen können genutzt werden, um ein eigenes Geschäft zu starten, die Schulgebühren für ihre Kinder zu bezahlen oder Nahrungsmittel in Zeiten der Not zu kaufen. Die Teilnehmenden berichten, dass sie auf diese Weise Anschaffungen tätigen konnten, die ohne die Spargruppen nur schwer möglich gewesen wären. Zusätzlich sind sie gegen unvorhersehbare Situationen wie Erkrankungen oder Unfälle, die zusätzliche Ausgaben bedeuten, besser abgesichert.

Am Ende des Jahres erhalten die Teilnehmer ihr gespartes Geld zusammen mit ihrem Anteil am Gewinn, der durch die Zinsen auf die Darlehen entsteht, zurück. Das SYC unterstützt Gemeinden bei der Einrichtung neuer Spargruppen und begleitet die ersten Treffen, doch danach arbeiten die Gruppen autonom. Silas, der Vorsitzende des SYC, betreut hauptberuflich für eine amerikanische NGO solche Spargruppen in den Distrikten Yendi und Zabzugu, wodurch das SYC-Team viel Know-How zu diesem Projekt hat.

Stand 2024 gibt es bereits 31 solcher Gruppen, doch immer wieder erreichen Anfragen aus neuen Communities das SYC. Sie arbeiten daher daran, weitere Kapazitäten aufzubauen. Das Projekt wird in den kommenden Jahren also noch wachsen!

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